Bei der Wahl des passenden Belüftungselements gilt es zunächst zu bestimmen, welche Schutzklasse Ihre Anwendung bzw. Ihr Gerät oder Gehäuse erfüllen muss. Diesen sogenannten Schutzgrad definieren hauptsächlich zwei Normen – die eine international, die andere vornehmlich im nordamerikanischen Raum:

  • Ingress Protection (IP) Standard (IEC-60529)
    Die internationale Norm ist allgemein durch die IP-Schutzklassen bekannt. Sie definieren den Schutzgrad eines Gehäuses gegen:

    • feste Fremdkörper (Zugang zu gefährlichen Teilen und gegen feste Fremdkörper) und Berühren gefährlicher Bauteile
    • Eindringen von Wasser.

    Belüftungselemente gemäß einer IP-Schutzklasse bieten ein definiertes Maß an Sicherheit vor dem Eindringen von Feststoffen oder Flüssigkeiten.

  • NEMA 250 Standard zum Schutz von Elektronikgehäusen
    Die nordamerikanische Norm der National Electrical Manufacturers Association (NEMA) definiert bei elektrischen Geräten den Schutzgrad des Gehäuses vor:

    • Eindringen von Feststoffpartikeln oder Flüssigkeiten
    • versehentlicher Berührung durch Bediener.

    Die NEMA 250 umfasst darüber hinaus zahlreiche zusätzliche Anforderungen beispielsweise an Gehäusestruktur und -beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen wie Korrosion, Alterung von Dichtungen, Eindringen von Öl, äußerer Vereisung, Gehäusekonstruktion (mechanische Stoßfestigkeit, Tür- und Deckelverriegelung).

NEMAIEC-Gehäuseklassifizierung Bezeichnung
1IP20
2IP22
3IP55
3XIP55
3RIP24
3RXIP24
3SIP55
3SXIP55
4 und 4XIP66
5IP53
6IP67
6PIP68
12 und 12KIP54
13IP54

Zwar befassen sich IP wie NEMA mit dem Schutzgrad gegen Eindringen von Feststoffen und Flüssigkeiten, doch sind sie nicht identisch. So verlangen die Gehäuse-Schutzklassen nach NEMA zusätzliche Prüfungen, die in der IP-Norm nicht erfasst sind. Daher lassen sich IP-Schutzgrade nicht einfach in NEMA-Schutzklassen „konvertieren“. Allerdings erfüllen oder übertreffen manche NEMA-Mindestschutzgrade bestimmte IP-Klassen.

Ob NEMA oder IP: Unsere Ansprechpartner und Applikationsingenieure wählen gerne mit Ihnen je nach anwendbarer Schutzklasse die optimale Belüftungslösung für Ihr Produkt aus. Gerne unterstützen wir Sie von der Entwicklung über Testverfahren bis hin zur Integration im Produktionsprozess, damit Ihr Produkt sicher die entsprechenden Schutzanforderungen erfüllt.

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Mehr zu IP-Schutzklassen und ihrer Bedeutung

Die IP-Schutzklassen verwenden im Allgemeinen eine zweistellige Ziffernkombination – etwa IP68 –, die Schutzart und -grad eines Gehäuses gegen Umwelteinflüsse angibt.

Das verbirgt sich hinter den IP-Schutzklassen

I P x y
Schutzart x = fester Fremdkörper y = Flüssigkeit oder Feuchtigkeit
Schutzgrad 0 0
1 Feste Fremdkörper (≥50 mm) 1 Tropfwasser oder Kondensation (senkrechtes Auftreffen)
2 Feste Fremdkörper (≥12,5 mm) 2 Direktes Sprühwasser (bei Gehäuseneigung von bis zu 15°)
3 Feste Fremdkörper (≥2,5 mm) 3 Direktes Sprühwasser (bei Gehäuseneigung von bis zu 60°)
4 Feste Fremdkörper (≥1,0 mm) 4 Direktes Spritzwasser (aus allen Richtungen)
5 Staub (begrenztes, nicht schädigendes Eindringen) 5 Strahlwasser (Düse) aus allen Richtungen
6 Staub (staubdicht) 6 Starkes Strahlwasser aus allen Richtungen
  7 Zeitweiliges Eintauchen in Wasser (bis zu 1 Meter tief)
  8 Dauerhaftes Eintauchen in Wasser (bis zu 2 Meter tief; anwenderspezifisch)
  9k Hochdruck-/Dampfstrahl aus allen Richtungen

GORE Protective Vents für Gehäuse nach IP-Norm

Muss Ihr Gehäuse eine bestimmte IP-Schutzklasse erfüllen, ist bei der Wahl des Belüftungselements unbedingt auf Faktoren wie dessen Größe, das Gehäusedesign oder Umwelteinflüsse zu achten. Von diesen Kriterien hängt ab, ob das jeweilige Belüftungselement in einer bestimmten Anwendung auch den erforderlichen Schutzgrad gewährleistet. Hier einige Beispiele:

  • In Elektronikgehäuse nach IP65 dürfen weder Staub noch Strahlwasser mit geringem Druck eindringen. Diesen Schutzgrad verlangen Anwendungen wie Außenbeleuchtungen um Springbrunnen oder Solarpanels auf Wohngebäuden, die ab und an abgespritzt werden.
  • Außengehäuse nach IP66 sind ebenfalls staubdicht, schützen aber vor starkem Strahlwasser aus allen Richtungen. Diesen Schutzgrad verlangen Anwendungen, die häufig per Hochdruckstrahl gereinigt werden, wie Beleuchtungsgehäuse an Ladenfronten oder Nutzfahrzeuge.
  • Belüftungselemente nach IP67 sind staubdicht und können schadlos kurzzeitig in bis zu einen Meter tiefes Wasser getaucht werden. Sie sind ideal für Bau-, Konstruktions- und Agrarfahrzeuge, die durch tiefe Pfützen oder gar Wasserläufe fahren, sowie Telekommunikationsausrüstung in Gegenden mit schweren Regenfällen oder vorübergehenden Überschwemmungen.
  • Elektronikgehäuse nach IP68 sind staubdicht und lassen sich bedenkenlos mehr oder weniger lang ununterbrochen in bis zu zwei Meter tiefes Wasser eintauchen. Diesen Schutzgrad verlangen Anwendungen, die auch unter Wasser weiterhin funktionieren müssen.

Unsere Vents werden streng nach internationalen Normen für den Schutz vor Staub, Spritzwasser und Untertauchen, sowie akustischer Leistungsfähigkeit getestet und charakterisiert. Unsere eigenentwickelten Testverfahren messen die Einwirkung realer Umwelteinflüsse auf Belüftungselemente, Gehäuse-Performance und Lebensdauer der Anwendung noch effektiver. Mehr darüber, wie Gore die Standards für tragbare elektronische Geräte zu übertreffen versucht, verrät unser White Paper zur verbesserten Konsistenz der Testverfahren:

Ob IP54, IP64, IP65, IP67, IP68, oder IP69k: Unsere Applikations-Ingenieure beraten Sie, ob Sie für Ihr Gerät ein Belüftungselement benötigen, und wählen ggf. die optimale Belüftungslösung für Ihre Anwendung aus. Gerne unterstützen wir Sie von der Entwicklung über Testverfahren bis hin zur Integration im Herstellungsprozess, damit Ihr Produkt sicher die entsprechenden Schutzanforderungen erfüllt.

GORE Protective Vents bietet für die Anforderungen aller IP-Schutzklassen mehrere Lösungen.

Wir testen und charakterisieren die Materialien und Strukturen unserer Belüftungselemente unter anspruchsvollen Bedingungen, um die IP-Normen für den Schutz gegen Staub, Spritzwasser und Eintauchen zu erfüllen oder gar zu übertreffen.

GORE® Protective Vents Feucht-Wärme-Test nach
IEC 60 068-2-78

IP-Schutzarttest

IEC 60529

ISO 20653

Beschleunigter Alterungstest
85 °C / 85 % rH / 1000 Std.
IP64 IP65 IP66 IP67 IP68
2 m/1 Std.
IP68
bis zu 72 Std.
IP69K
Adhesive Serie  
VE8

✓ (I)

   

✓ (I)

   

 

VE7

✓ (I & E)

✓ (E)

✓ (E)

✓ (I & E)

✓ (I & E)

 

 

VE9

✓ (I & E)

✓ (E)

✓ (E)

✓ (I & E)

✓ (I & E)

 

 

Snap-In-Serie  
GORE® PolyVent Hysi

     
GORE® PolyVent XS

 

✓*

GORE® PolyVent Standard

 

✓*

GORE® PolyVent High Airflow

 

✓*

Screw-In-Serie  
GORE® PolyVent XS

 
GORE® PolyVent Standard

 

GORE® PolyVent High Airflow

 

GORE® PolyVent XL

 

GORE® PolyVent Stainless Steel

 

GORE® PolyVent Ex+

 

 

(I) = Installation nur innen (interior)
(E) = Installation nur außen (exterior)
(I & E) = Installation innen oder außen
* Je nach Gehäusegeometrie

Ob IP64, IP65, IP67, IP68 oder IP69k: Unsere Ansprechpartner und Applikationsingenieure wählen gern mit Ihnen die optimale Belüftungslösung für Ihr Gerät oder Gehäuse aus.

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Mehr zu NEMA-Schutzklassen und ihrer Bedeutung

Die Gehäuse-Schutzklassen der NEMA verwenden eine Skala von 1 bis 13, um Schutzart und -grad eines Gehäuses gegen Umwelteinflüsse auf innenliegende Elektronikkomponenten anzugeben.

Die nachstehende Tabelle fasst die Schutzklassen zusammen, die in der Regel erforderlich sind, um Gehäuse von Elektronikkomponenten abzudichten oder zu belüften. Die vollständigen Definitionen, Merkmale und Testkriterien für alle NEMA-Schutzklassen für Gehäuse finden Sie unter www.nema.org.

NEMA-Schutzklassen für Gehäuse Aufstellungsbereich Gehäuse schützt Komponente vor:
Eindringen fester Fremdkörper Eindringen von Wasser Weiteren schädlichen Einflüssen
1 Innenbereich Herabfallendem Schmutz (nicht staubdicht) Versehentlicher Berührung des Geräts  
2 Innenbereich Herabfallendem Schmutz Versehentlicher Berührung des Geräts;
Tropfwasser
Starker Kondensation, etwa in Kühl- oder Waschräumen
3 Innen- oder Außenbereich Herabfallendem Schmutz, angewehtem Staub Regen, Schneeregen, Schnee Äußerer Eisbildung
3X Wie 3, zusätzlich Schutz gegen korrosive Stoffe
3R Innen- oder Außenbereich Herabfallendem Schmutz (kein Staubschutz) Tropfwasser/leichtem Spritzwasser;
Regen, Schneeregen, Schnee
Äußerer Eisbildung
3RX Wie 3R, zusätzlich Schutz gegen korrosive Stoffe
3S Innen- oder Außenbereich Herabfallendem Schmutz, angewehtem Staub Tropfwasser/leichtem Spritzwasser;
Regen, Schneeregen, Schnee
Externe Gehäusemechanismen bleiben trotz Eisablagerungen funktionsfähig
3SX Wie 3S, zusätzlich Schutz gegen korrosive Stoffe
4 Innen- oder Außenbereich Herabfallendem Schmutz, angewehtem Staub Regen, Schneeregen, Schnee;
Spritz- oder Strahlwasser
Äußerer Eisbildung
4X Wie 4, zusätzlich Schutz gegen korrosive Stoffe
5 Innenbereich Herabfallendem Schmutz, sich absetzendem Staub, Fusseln, Fasern und Flugstaub aus der Luft Tropfwasser/leichtem Spritzwasser  
6 Innen- oder Außenbereich Herabfallendem Schmutz Tropfwasser/leichtem Spritzwasser;
Regen, Schneeregen, Schnee;
Strahlwasser
Äußerer Eisbildung;
gelegentliches zeitweiliges Eintauchen in Wasser bei geringen Tiefen
6P Wie 6, zusätzlich Schutz gegen längeres Eintauchen sowie korrosive Stoffe
12 Innenbereich Herabfallendem Schmutz, umherwirbelnden Staubpartikeln, Fusseln, Fasern und Flugstaubpartikeln Tropfwasser/leichtem Spritzwasser Für Gehäuse OHNE Vorprägungen
12K Wie 12, aber für Gehäuse MIT Vorprägungen
13 Innenbereich Herabfallendem Schmutz, umherwirbelnden Staubpartikeln, Fusseln, Fasern und Flugstaubpartikeln Tropfwasser/leichtem Spritzwasser Sprüh- und Spritzwasser, Einsickern von Öl und nicht korrosiven Kühlmitteln

Wir testen und charakterisieren die Materialien und Strukturen unserer Belüftungselemente streng nach verschiedenen internationalen und nordamerikanischen Normen für den Schutz gegen Staub, Spritzwasser und Eintauchen.

Unsere eigenentwickelten zusätzlichen Testverfahren messen die Einwirkung realer Umwelteinflüsse auf Belüftungselemente, Gehäuse-Performance und Lebensdauer der Anwendung noch effektiver.

Mehr darüber, wie Gore die Standards durch die Belüftung elektronischer Geräte zu übertreffen versucht, verrät unser White Paper zu kohärenteren Testverfahren:

Wenn für Ihr Gerät und Gehäuse IP- oder NEMA-Auflagen gelten, beraten Sie unsere Applikations-Ingenieure gerne, ob Sie ein Belüftungselement benötigen, und wählen ggf. die optimale Belüftungslösung für Ihre Anwendung aus. Gerne unterstützen wir Sie von der Entwicklung über Testverfahren bis hin zur Integration im Herstellungsprozess, damit Ihr Produkt sicher die entsprechenden Schutzanforderungen erfüllt.

Ihr Gehäuse unterliegt NEMA-Standards? Wir beraten Sie gerne!

DIESES PRODUKT EIGNET SICH NUR FÜR DEN EINSATZ IN INDUSTRIELLEN ANWENDUNGEN

und ist nicht für die Herstellung, Verarbeitung oder Verpackung von Lebensmitteln, Medikamenten, Kosmetik- oder Medizinprodukten bestimmt.

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